Kollegiales Teamcoaching:
erfolgreich gegenseitig praxisnah beraten

Mehr als nur ein informelles Flurgespräch

Wozu dient die Struktur?

Auch wenn Austausch und Hilfestellung unter Kolleg:innen bisher auch erfolgreich stattfand, bilden die klare Vorgabe der Rollen innerhalb der Beratung, die Abstimmungen zwischen den Beteiligten und die Aufgaben der jeweiligen Rolle die Basis für eine fokussierte Unterstützung.

Die Rollen in aller Kürze – hier ausführlich

• Moderator:in
  Ein Mitglied von Boris Kasper – Progress Professionals zum Anleiten des Prozesses, Herausarbeiten der Schlüsselfragen, Intervenieren und Konsens schaffen
• Fallgeber:in
  Der Ratsuchende stellt den persönlichen Praxisfall vor.
• Berater:in
  Erst aktiv zuhören – dann Tipps und Tricks bieten

In Anlehnung an „Kollegiale Beratung – Problemlösungen gemeinsam entwickeln“ von Dr. Kim-Oliver Tietze, einen Hamburger Diplom-Psychologen, als Buch herausgegeben von Friedemann Schulz von Thun, einen der Kommunikationspsychologen Deutschlands, verwendet Boris Kasper die Struktur erfolgreich in abgewandelter Form.

Die Rollen des Kollegialen Teamcoachings – die Basis strukturierter Unterstützung

Moderator:in – Alles im Blick

Der Moderierende führt die Beteiligten durch die sechs Phasen des Kollegialen Teamcoachings, stellt animierende Fragen und interveniert bei Rollenunklarheit oder bei Verlust des Fokus‘. Die Aufgabe besteht in der Schaffung von Konsens und Verständlichkeit des Praxisfalls. Der Moderierende hält sich inhaltlich aus der Beratung raus.

Als Einstieg in die Struktur übernimmt ein Mitglied von Boris Kasper – Progress Professionals

Warum wir?

Fallgeber:in – Der Erzählende und der Praxisfall

Der Fallgebende beschreibt die gewählte Situation innerhalb von maximal zehn Minuten und formuliert die Schlüsselfrage dieses Konflikts oder der Herausforderung. Bei der Hinleitung zur Schlüsselfrage unterstützt der Moderierende.

Auch beantwortet der Ratsuchende Verständnisfragen der anderen Beteiligten.

Berater:in – Aktiv Zuhören, Verständnisfragen stellen und coach los!

Die Gruppe der Beratenden hört aktiv zu – und ja, das klingt leichter als gedacht. Nach aufmerksamem Zuhören können die Beratenden in festgelegter Reihenfolge zunächst Verständnisfragen an den Fallgebenden richten. Auch explorative Fragen, wie zum Beispiel die befürchtete Eskalation ausgesehen hätte, schaffen Verständnis für den Fallgebenden in der geschilderten Situation.

In der Beratungsphase folgen Tipps und Tricks – die eigentliche Beratung.

Die 6 Phasen des Kollegialen Teamcoachings: erprobt und erwiesen

• Phase 1 – Casting: Rollen besetzen, Rollenklarheit schaffen und Themenfindung. Der Moderierende gibt einen Überblick über das Vorgehen. Die Rollen und die damit verbundenen Aufgaben werden erklärt. Nach Klärung des Themas, beispielsweise ein Konflikt- oder Feedbackgespräch, zu dem Bedarf nach kollegialer Unterstützung besteht, erklärt sich ein Teilnehmender als Fallgeber:in.
• Phase 2 – Fallfindung: Dringlichkeit vs. Wichtigkeit. Nachdem Thema und Fallgeber:in bekannt sind, wird zwischen Dringlichkeit und Wichtigkeit der zur Auswahl stehenden Praxisfälle abgewogen. Dieses entscheidet der Fallgebende entweder allein oder er stimmt sich mit den Bedarfen der weiteren Beteiligten ab. Der Fall steht nun fest.
• Phase 3 – Spontanerzählung: Eine:r spricht, der Rest hört aktiv zu. Der Moderierende fordert den Fallgebenden nun auf, den gewählten Praxisfall ohne inhaltliche Vorbereitung vorzustellen. Sofern erforderlich, unterstützt er mit animierenden Fragen. Für zehn Minuten folgt nun die subjektive Beschreibung des Falles. Die Beratenden hören ausschließlich aktiv zu.
• Phase 4 – Verständnisfragen: Unklarheiten beseitigen – Schlüsselfrage formulieren. Für ein umfassendes Bild vom Fall stellen die Beratenden in vorgegebener Reihenfolge klärende Verständnisfragen, die keine Bewertung oder eigene Meinung beinhalten. Die Fragen werden direkt beantwortet. Am Ende dieser Phase wird das konkrete Beratungsanliegen formuliert, beispielsweise „Wie kann ich zukünftig in dieser Situation…?“.
• Phase 5 – Beratung: Time to coach. Aufgrund der vorliegenden Informationen und des ähnlichen beruflichen Kontextes versuchen die Beratenden nun mit eigenen Ideen, Tipps und Tricks aus ihren Perspektiven Impulse zu schaffen, um die Schlüsselfrage zu beantworten. Der Fallgebende hört ausschließlich aktiv zu. Der Moderierende steuert die Beratungssituation.
• Phase 6 – Abschluss: Zusammenfassung und Reflektion. Am Ende des insgesamt 45 bis 60 minütigen Coachings folgt ein inhaltliches Resümee des Fallgebenden und eine Nennung besonders hilfreicher und wertvoller Hinweise. Der Moderierende lädt zur Reflektion des Prozesses ein.