Boris Kasper - Progress Professionals
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Wie Sie Mitarbeitende fördern und halten können

Schlechte Kommunikation ist eines der größten Ärgernisse im Job – und auch einer der häufigsten Kündigungsgründe. Kommunikationshierarchien von oben nach unten frustrieren gute Mitarbeitende, mangelnde Informationen und die Hinderung an kommunikativer Teilhabe gelten heute als schlechte Führungsorganisation. Stattdessen sollte ein guter Leader seine Fachkräfte menschlich, respektvoll und wertschätzend ansprechen und durch eine offene, transparente Kommunikation integrieren und motivieren.

Gute Kommunikation im Team ist: klar und zielführend informieren

Regelmäßige Ansprechbarkeit vermeidet Mehrarbeit und Fehler

Richtig briefen: Beim Verteilen von Aufgaben sollte sich eine Führungskraft immer Zeit für ein kurzes Briefing nehmen. Wichtig: Statt einfach „Ich brauche bis dann das und das“ zu fordern, erklären, warum und mit welchem Ziel das Entsprechende gebraucht wird. So lassen sich die nötigen Schritte, Mittel und Ergebnisse einschätzen – sonst ist es oft reine Glückssache, ob die Aufgabe effizient und richtig gelöst wird. Die beste Herangehensweise sollte in Kompetenz-Teams nicht einfach von oben nach unten vorgegeben werden. Das suggeriert mangelndes Vertrauen in den Mitarbeitenden und verhindert obendrein die Chance, dass ein besserer Weg gefunden wird. Besser: Ein Zeitfenster vereinbaren, in dem der Mitarbeitende Mittel und Strategie überlegen soll – und diese dann in einem neuen kurzen Meeting abstimmen.

Vertrauen statt Kontrolle: Ständige Kontrolle setzt Mitarbeitende unnötig unter Druck und ist im Leadership 4.0 nicht mehr angebracht. Stattdessen sollten Führungskräfte auf die Fähigkeiten ihres Teams vertrauen können. Bei komplexen Aufgaben und Team-Mitgliedern, die ihre Kompetenzen erst noch entwickeln müssen, ist eine einfache Lösung: Termine zur Präsentation von Zwischenschritten und -ergebnissen festlegen – und erst dann gegebenenfalls verbessernd eingreifen.

Transparenz und Austausch fördern Motivation und Leistung

Information zugänglich machen: Sinn, Ziel und Ergebnisstände von komplexen Aufgaben sollten allen Projektbeteiligten jederzeit bekannt sein. Die Führungskraft muss bereit sein, diese Informationen durch offene Kommunikation im Team zur Verfügung zu stellen. Das vermeidet, dass an einander vorbei gearbeitet wird. Und erhöht die Motivation, weil alle das Gefühl der Teilhabe haben. Nicht nach unten kommuniziert, sondern ein echter Austausch von gleichwertig Verantwortlichen gefördert.

Kollaboration auf Augenhöhe fördern: Für komplexe Aufgaben bietet Kollaboration oft entscheidenden Mehrwert: In einem partizipativen Prozess arbeiten heterogene Gruppen aus verschiedenen Fachbereichen gemeinschaftlich an der besten Lösung: So können sich Expert:innen mit verschiedenen Fähigkeiten permanent wechselseitig beeinflussen und auf Augenhöhe vom Wissen der anderen profitieren. Dazu sollte ein offener Austausch der gleichwertig Verantwortlichen etabliert werden. Optimaler Weise moderiert die Führungskraft solche Treffen, nimmt Ergebnisse aber nicht vorweg.

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Gute Kommunikation im Team ist: respektvoll und menschlich bleiben

Kommunikationsstil: Wertschätzung und Respekt ausdrücken

Eine Befragung des Allensbach Instituts von 1.200 befragten Studierenden, Absolventen und jungen Berufsanfängern ergab, dass 57 Prozent der Befragten möglichst Beruf und Privatleben verbinden möchten. So eine Verbindung ist natürlich nur bei einem freundlichen Arbeitsklima möglich – das ist ein wichtiges Auswahlkriterium für Fachkräfte, besonders die junge Arbeitnehmergeneration wie die begehrten Digital Natives. Die Kommunikation im Team und am Arbeitsplatz generell muss durch Wertschätzung und Respekt geprägt sein. Das heißt für Führungskräfte: Vertrauen zeigen, Kontakte stärken, menschlich fair bleiben und positives Feedback geben. Gleichzeitig sollte es eine offene Fehlerkultur geben. Statt abzustrafen oder an den Pranger zu stellen, ist es viel besser, gemeinsam nach der Fehlerquelle zu suchen – und für die Zukunft gemeinschaftlich zu vermeiden. Wichtig für eine gute Team-Atmosphäre ist auch ein klares Rollenverständnis jedes Mitarbeitenden: Worin liegt meine Aufgabe, wofür wird meine Kompetenz gebraucht – und auch wem bin ich gleichgestellt oder eben nicht.

Collective Leadership: Gemeinsamkeit fördert die Integration ins Team

Führungskräfte müssen eine übergeordnete Identität schaffen, der sich die Einzelnen anschließen wollen und können. Das gelingt, indem stets herausgestellt wird, was das Team verbindet. Eine solche Führung nennt man auch Collective Leadership. Sie macht Ziel, Mission und Verständnis zu Gemeinsamkeiten, die in der Kommunikation im Team fest verankert sind. Und an denen alle partizipieren – und zusammen profitieren. Ziel: Wenn Mitarbeitende nur auf ihre jeweils eigenen Ziele hinarbeiten und diese so gut wie gar nicht auf ein gemeinsames Ziel hin ausgerichtet sind, hemmt das die Zusammenarbeit. Es braucht übergeordnete, gemeinsame Ziele, an die sich Bereiche oder Mitarbeitende mit ihren Teilzielen andocken können. Mission: Allen muss klar sein, wozu die Erreichung des Ziels langfristig gut ist – also welche Mission dahintersteht. Eine bestimmte Software als Projektziel wird zum Beispiel gebraucht, um die Mission zu erfüllen, das Unternehmen zukunftsfähig zu halten. Eine nachvollziehbare Mission unterstützt den Willen aller, teilzuhaben und sich einzubringen. Optimaler Weise wird diese Mission bereits gemeinsam erarbeitet und formuliert. Verständnis: Ziel und Mission sollten natürlich immer alle kennen und verstehen. Und auch die einzelnen Prozessschritte, Anforderungen und Teilziele nötiger Aufgaben. Sonst entwickeln sich Wissenseliten, die anderen vermeintlich überlegen sind – das hindert den Zusammenhalt und fördert unnötige Hierarchiestrukturen.

Über den Autor Boris Kasper

Boris Kasper ist Diplom-Psychologe, Trainer und Coach, Change- und Business-4.0-Experte, Konflikt-Moderator und Mediator, Referent und Moderator. Oder kurz gesagt: Progress Professional – Profi für Fortschritt. Weil er mit seinem Team unternehmerischen, persönlichen und gemeinschaftlichen Fortschritt machbar macht.