Natürlich ist es für jede Führungskraft unerlässlich, von ihren Mitarbeitern respektiert zu werden. Ebenso fatal ist es aber, Respekt mit Furcht gleichzusetzen. Denn Angst ist immer ein negatives Gefühl. Und negative Gefühle gegenüber der Führung gehören zu den häufigsten Gründen ...
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Zum Autor Boris Kasper
Boris Kasper ist Diplom-Psychologe, Trainer und Coach, Change- und Business-4.0-Experte, Konflikt-Moderator und Mediator, Referent und Moderator. Oder kurz gesagt: Progress Professional – Profi für Fortschritt. Weil er mit seinem Team unternehmerischen, persönlichen und gemeinschaftlichen Fortschritt machbar macht.
Destruktives Leadership führt zu kontraproduktivem Arbeitsverhalten
Was das für Leistung und Teams bedeutet – und wie Sie es vermeiden
Destruktives Leadership: eine kurze Definition
Unhöflichkeit und rücksichtsloses bzw. taktloses Verhalten: Natürlich sollte im Arbeitsalltag höflich mit einander umgegangen werden! Gutes Leadership zeichnet sich zudem aber durch stets eingehaltenen Respekt und gezeigte Wertschätzung in Ton und Verhalten aus – selbst in Stress- und Konfliktsituationen.
Kritik vor anderen: Konstruktive Kritik ist nicht nur erlaubt, sondern wesentlicher Bestandteil von fairen und zielführenden Feedback-Gesprächen. Dabei geht es allerdings ausschließlich um das sachliche Erkennen von Mängeln – und zwar innerhalb des Leistungsrahmens und niemals persönlich am Menschen. Mitarbeitende durch Kritik zu rügen, abzustrafen und dies auch noch vor anderen, ist statt konstruktiv tatsächlich nur destruktiv.
Öffentliche Herabsetzung und Demütigungen: Ob vor Dritten oder unter vier Augen – Führungskräfte sollten sich grundsätzlich niemals erlauben, Mitarbeitende durch ihr Verhalten, den Ton oder ihre Wortwahl herabzusetzen oder gar zu demütigen. Die persönliche Kränkung und der psychische Schaden sind allerdings noch größer, wenn dies vor Publikum geschieht.
Laute, ärgerliche (und grundlose) Wutanfälle: Sicher gibt es für jeden Leader mal Momente der Enttäuschung und vielleicht sogar der Verzweiflung. Ganz und gar unabhängig vom Grund haben laute Ausbrüche, zur Schau getragener Ärger und an anderen ausgelassene Wut aber im professionellen Arbeitsumgang nichts zu suchen – und mit einem guten Führungsstil erst recht nichts zu tun.
Zurückhalten von notwendigen Informationen: Hält ein Leader für das Team nötige Informationen zurück, enthält er Mitarbeitenden damit wichtige Arbeitsgrundlagen vor – das kann effizientes Arbeiten sogar unmöglich machen. Außerdem werden Wissenseliten gefördert, wenn Informationen nicht transparent sind für alle, die sie bräuchten. Diese Wissenseliten führen in Teams zu unnötiger Konkurrenz und oftmals auch zu Neid.
Drohungen: Mitarbeitenden zu drohen, z.B. mit Jobverlust, Verantwortungsentzug oder Strafversetzungen verbietet sich von selbst – weil letztlich beim Drohen immer eine Abstrafung in Aussicht gestellt wird. Es ist aber keineswegs Aufgabe einer Führungskraft, zu bestrafen – sondern im Gegenteil, Mittel und Wege zur Verbesserung bereitzustellen.
Zwang und Nötigung: Man darf das ruhig vereinfacht sagen: Nutzt eine Führungskraft ihre Macht dazu, Mitarbeitende zu (mehr) Leistung zu zwingen oder gar zu nötigen, hat sie ihre Macht nicht genutzt, sondern eindeutig missbraucht. Das gilt insbesondere dann, wenn sich die Leistung nicht auf die eigentliche Arbeit bezieht oder gar sachliche und/oder sexuelle Gefälligkeiten eingefordert werden. Dann kann und sollte man statt von Führung generell von Entgleisung sprechen.
Destruktives Leadership – die negativen Folgen sind enorm: für Mitarbeitende, Teams und das ganze Unternehmen

Auf destruktives Leadership reagieren Mitarbeitende mit kontraproduktivem Arbeitsverhalten
Die Reaktion der betroffenen Mitarbeiter auf destruktive Führung kann bis zum bewusst kontraproduktivem Arbeitsverhalten führen. Die häufigsten Gründe dafür sind laut Studien nämlich tatsächlich: Konflikte und negative Affekte am Arbeitsplatz und der Wunsch, den Arbeitsplatz gänzlich zu wechseln. Zudem zeigen Untersuchungen, dass kontraproduktives Arbeitsverhalten besonders wahrscheinlich auftritt, wenn die Arbeitszufriedenheit, die emotionale Bindung an den Arbeitsplatz und die dort wahrgenommen Gerechtigkeit niedrig sind: alles deutlich belegbar Folgen von destruktivem Leadership.
Was als kontraproduktives Arbeitsverhalten von Mitarbeitenden gilt
- Unzivilisiertes Verhalten am Arbeitsplatz: Die Normen des Respekts in interpersonalen Beziehungen werden verletzt, rüdes und respektloses Verhalten gezeigt.
- Abweichendes Arbeitsverhalten: es wird freiwillig gegen Normen verstoßen und damit bewusst gegen das Wohlergehen von Unternehmen und Mitarbeitenden agiert.
- Vergeltendes Verhalten: Auf wahrgenommene Ungerechtigkeit wird mit u.a. mit verdeckten Racheakten, psychologischem Rückzugsverhalten und schwachem Widerstand reagiert.
- Fehlverhalten in Organisationen: Es werden absichtlich zentrale Normen und Regeln verletzt.
- Emotionaler Missbrauch: Die Machtposition wird absichtlich durch wiederkehrendes verbales und nonverbales Verhalten missbraucht, das zwischenmenschliche Standards verletzt und andere schädigt.
- Soziale Unterminierung: Negative Affekte wie Ärger und Antipathie werden offen ausgedrückt, andere vor Dritten negativ bewertet und/oder an ihrer Zielerreichung gehindert.
- Aggressionen am Arbeitsplatz: Es wird Verhalten ausgelebt, das das eindeutige Ziel hat, andere oder den ganzen Arbeitsplatz emotional oder physisch zu schädigen.
- Mobbing: Mitarbeitende werden von einzelnen oder Gruppen regelmäßig und für längere Zeit systematisch terrorisiert.
So vermeiden Sie destruktives Leadership – und beugen dadurch kontraproduktivem Arbeitsverhalten vor
Kritische Führungskräfte-Auswahl
Führungskräfte-Entwicklung und Leadership-Training
Regelmäßiges Leadership-Feedback hält Führungskräften einen fairen, aber eindrücklichen Spiegel zur Selbstreflexion vor. Dazu sollte immer auch die konstruktive Bewertung von Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen einfließen. Benannte Defizite im Führungsverhalten sollten dann allerdings nicht zur Abstrafung führen – sondern zu gezielten Angeboten für eine lernbare Optimierung: Leadership-Coachings und -Trainings z.B. mit Fokus auf Selbstkontrolle, emotionaler Intelligenz, dem Umgang mit Ärger und Kritik sowie zur Stärkung der Konfliktfähigkeit helfen Führungskräften effektiv, ihr Leadership-Potenzial nachhaltig zu stärken.
Lesen Sie im Artikel Wie Leader durch Feedback wachsen, wie Sie als Führungskraft konstruktives Feedback einholen, annehmen und Ihre Fähigkeiten dadurch weiterentwicklen.

Support für Leadership
Die Trainer und Coaches im Team von Boris Kasper – Progress Professionals unterstützen Führungskräfte mit zahlreichen Weiterbildungsangeboten auf Ihrem erfolgreichen Leadership-Weg: von intensiven Einzel-Coachings, Seminare und Workshops bis zur Begleitung von Change- und Innovationskonzepten.
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