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Zum Autor Boris Kasper

Boris Kasper ist Diplom-Psychologe, Trainer und Coach, Change- und Business-4.0-Experte, Konflikt-Moderator und Mediator, Referent und Moderator. Oder kurz gesagt: Progress Professional – Profi für Fortschritt. Weil er mit seinem Team unternehmerischen, persönlichen und gemeinschaftlichen Fortschritt machbar macht.

Boris Kasper, 10. Juli 2019

5 Top-Gründe für horizontale Karrieren als Arbeitgeber-Plus

Warum Sie Mitarbeitende weit statt hoch fördern sollten

Karriere machen heißt längst nicht nur, nach oben aufzusteigen – sondern auch, sich fachlich wie persönlich weit und auch immer weiter entwickeln zu können. Solche horizontalen Karriere-Wege werden angesichts immer komplexer werdender Expertise-Anforderungen an Teams und Unternehmen zunehmend wichtiger. Weil sie fundiertes Expertenwissen schaffen und erweitern. Horizontale Karriere-Optionen mit individuellen Weiterbildungsangeboten sind zudem ein wertvolles Arbeitgeber-Plus: Denn diese Form beruflicher Förderung zieht die begehrten jungen Arbeitnehmenden-Generationen an und bindet Mitarbeitende langfristig an das Unternehmen.

Horizontale Karrieren: Arbeitgeber sollten sie aus diesen fünf besten Gründen fördern

1. Horizontale Karrieren sind für Arbeitgeber das Recruiting-Plus für Gen Y und Z

Gute und planbare Weiterbildungsangebote gehören zu den häufigst genannten Kriterien für die Wahl eines Arbeitgebers – bei den jungen Generationen Y und Z sogar deutlich vor Aufstiegschancen oder Gehaltshöhe. Das hat je nach Generation verschiedene Gründe. Für die Generation Y steht statt Macht und Aufstieg, Selbstbestimmung und Teilhabe im Fokus ihrer Erwartung an ein erfülltes Arbeitsleben – das sie möglichst wenig von ihrem privaten Leben trennen möchte. Darum ist viel fachliche und persönliche Weiterbildung für sie ein Must-Have, das ein attraktives Arbeitsumfeld bieten muss. Denn die Arbeitnehmenden der Generation Y wollen sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit in ihren Job einbringen und ihre Arbeit als wertgeschätzte Experten frei gestalten. Darum wünschen sie sich generell eher horizontale Karrieren als das Hochklettern auf Karriereleitern.
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Auch die neue Generation Z wünscht sich eher horizontale Karrieren, allerdings aus ganz anderen Gründen als ihre Vorgänger: Sie möchte Beruf und Freizeit möglichst strikt trennen und legt enormen Wert auf wirklich freie Lebenszeit. Das geht mit zeitlich intensiven Führungsaufgaben eher schlecht einher. Zudem haben die Zs ein viel höheres Sicherheitsbedürfnis als Generation Y, sie wünschen sich planbare Strukturen und möchten lieber (sanft und wertschätzend) geführt werden, als persönliche Teilhabe an allen Prozessen zu fordern. Ihre Tendenz zum kritischen Hinterfragen macht sie darüber hinaus zu Top-Kandidaten für Fachexperten, die auf alles eine Antwort wissen.
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Mehr dazu im Blog-Artikel Mehrgenerationen-Teams erfolgreich führen: Experten-Insights zu Generation Y und der neuen Gen Z  sowie den Baby Boomern und der Generation X – was sie erwarten, wie man sie motiviert plus umsetzbare Tipps zur Zusammenarbeit. 

2. Mit horizontalen Karriere-Optionen binden Arbeitgeber gute Mitarbeitende

Doch es lohnt sich nicht nur für das Recruiting horizontale Karriere-Wege mit attraktiven Weiterbildungs- und Entwicklungsoptionen zu bieten. Denn mit solchen Angeboten können gute Mitarbeitende auch langfristig ans Unternehmen gebunden werden – im Zeitalter des Fachkräftemangels ein wertvolles Plus. Ungewünschte Fluktuation wird in der zukünftigen Arbeitswelt ein immer größeres Problem sein, weil um die weniger werdenden Fachkräfte entsprechend von allen Seiten gebuhlt werden wird. Und auch, weil jüngere Arbeitnehmende sich weit weniger persönlich-loyal an ihren Arbeitgeber binden als ihre Vorgänger. Eine solche Bindung muss dann zwingend über ein wirklich optimales Arbeitsumfeld geschaffen werden: Das mit horizontalen Karriere-Optionen die Chance auf ein geistig anregendes, erfülltes Arbeitsleben bietet und Fachkräften das Realisieren individueller Karriere-Pfade erlaubt.

3. Horizontale Weiterbildungen verankern Expertenwissen

Die Arbeitswelt 4.0 mit ihren komplexen Anforderungen wird zunehmend in kurz- bis mittelfristigen Projekten organisiert: Statt fester Abteilungen sind für die Lösung der sich ständig verändernden Aufgaben jeweils andere Fachexpert:innen gefragt, die sich in gemischten Teams verbinden. Es wird immer unverzichtbarer werden, möglichst weites Fachwissen in den eigenen Teams zu verankern. Gerade durch horizontale Karriere-Angebote kann es modernem Leadership gelingen, intern auf breites Expert:innenwissen für individuelle Projekt-Lösungen zuzugreifen. Schließlich kann nicht für jede neue Anforderung ein:e entsprechende:r Expert:in von außen dazu geholt werden. Von weit aufgestelltem Fachwissen profitieren zudem nicht nur Projekt-Teams: Es ermöglicht die fundierte und auf die spezifischen Anforderungen des Unternehmens zugeschnittene Wissensweitergabe – und damit die zielführende Ausbildung von Nachwuchskräften, zum Beispiel durch Mentoren-Programme.

4. Frust und Langeweile vermeiden Arbeitgeber durch horizontale Karrieren

Nicht nur immer komplexere Aufgaben erfordern ein zunehmend breiteres Expertenwissen – auch das Bedürfnis vieler gut ausgebildeter Arbeitnehmender verlangt nach fachlicher Abwechslung und neuem Input. Denn sie sind neugierig und wissenshungrig, möchten stimuliert und inspiriert werden. Sollen sie sich aber immer mit den exakt gleichen Bereichen befassen und ihr Wissen nur reproduzieren, führt das zu schnell zu Frust und Langeweile. Die können dann bis zur inneren Kündigung oder gar einem ernstzunehmenden Bore-out führen.

Horizontale Karrieren dagegen bieten die Chance, Wissen zu vertiefen und eben auch zu erweitern – Neues zu lernen und tatsächlich anwenden zu dürfen. Und wenn Leadership das Ausweiten von Expertise-Feldern erlaubt, ermöglicht sie es auch, ungenutzte Potenziale zu entdecken und Talente zu fördern. Frust entsteht ebenfalls dann, wenn zum eigentlichen Fähigkeitsbereich zu viele unliebsame Aufgaben kommen. Und die bringt ein Aufstieg oft mit sich: Für viele Menschen ist delegieren unschönere Arbeit als selbst machen oder Team- und Prozessplanung per se ein Graus. Eine automatische Beförderung nach oben statt Förderung in horizontalen Karriere-Leveln kann daher auch eine Bevormundung sein, die einem zuvor zufriedenen Mitarbeitenden dann erst den Arbeitsalltag und langsam die ganze Jobfreude vergiftet.
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5. Durch horizontale Karrieren begrenzen Arbeitgeber schlechtes Leadership

Wer nicht aufsteigt, wird auch kein schlechter Leader… Mal ehrlich: Es ist nicht nur so, dass nicht jeder Arbeitnehmender ein Leader sein möchte – es sollte auch nicht jeder einer sein. Denn neben fachlichen Kompetenzen machen gutes Leadership vor allem menschliche und persönlich Qualitäten aus: Zum Beispiel die Fähigkeit, Power loszulassen und stattdessen zu empowern oder sich empathisch so auf Mitarbeitende einzulassen, dass sie persönlich individuell gefördert und motiviert werden können. Dieses Mindset kann man natürlich trainieren und dennoch ist schlicht nicht jeder Mensch bereit, es auch konsequent anzuwenden. Darum ist für viele fachlich qualifizierte Mitarbeitende eine horizontale Karriere-Weiterentwicklung weit passender als der vertikale Aufstieg zur Führungskraft. Zudem ist nicht jede:r Expert:in, der komplexe Aufgaben lösen kann, ebenfalls in der Lage solche Lösungen auch zu organisieren, also sie durch richtige Aufgabenverteilung und gut abgestimmte Prozesse zu ermöglichen. Gerade die effiziente Team-Organisation und das Schaffen optimaler Workload-Strukturen zeichnet aber unternehmerisch erfolgreiches Leadership aus.
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