Wer ist die Generation Alpha und was zeichnet sie aus?
Die Generation Alpha bezieht sich auf die ab dem Jahr 2010 Geborenen. Sie sind technikaffin, ihnen ist Vielfalt und Inklusion ein Wert, den sie verteidigen, weil die ihnen bekannten Gesellschaften immer vielfältiger, bunter und offener mit unterschiedlichen Kulturen, Identitäten und Lebenswelten sind. Ihr Umweltbewusstsein und die Sorge um das Klima, auch in puncto Klimawandel, machen sie zu kritischen Verbraucher:innen.
Aufgrund der sich schnell verändernden und globalisierten Welt wird Mitgliedern der Generation Alpha nachgesagt, sie seien flexibler und könnten sich leicht an neue Situationen anpassen – doch wie tickt Generation Alpha, zum Beispiel als Kolleg:in im Team? Wie will sie geführt werden?
Generation Alpha: Mehr als Umwelt & Klimawandel!
Was prägte sie?
Die Mitglieder der Generation Alpha sind in Zeiten einer vollständig technologisierten und vernetzten, digitalen Welt aufgewachsen. Eine Welt ohne Smartphone und ständigem Internetzugang existiert für sie nicht; Geschichten über Fax, Disketten und Co sind die der Großeltern.
Die Generation Alpha wächst in einer globalisierten Welt auf, die sich zunehmend für Vielfalt und Inklusion einsetzt. Sie schätzt ein offenes Leben mit vielfältigen, bunten und unterschiedlichen Kulturen, Identitäten und Lebenswelten.
Aufgrund der zunehmenden Sorge um die Umwelt und um den Klimawandel entwickeln die Alphas ein ausgeprägteres Umweltbewusstsein und zeigen mehr Handlungsbereitschaft, etwas ändern zu wollen.
Die Generation Alpha hat durch das Internet und digitale Lernplattformen Zugang zu einer Fülle von Bildungsmöglichkeiten. Dieses hat Einfluss auf ihre Lerngewohnheiten und die Flexibilität, Wissen zu vernetzen.
Nicht nur durch die COVID-Pandemie in einer für die Generation Alpha sehr prägenden Lebensphase haben die Alphas die Welt als zerbrechlich und schützenswert erfahren.
- Somit: Technikaffinität, Vielfalt und Inklusion, Globalisierung und Umweltbewusstsein sowie der uneingeschränkte Zugang zu Bildung macht die Generation Alpha zu dem, was sie ist.
Die wichtigsten Unterschiede der Generationen Z und Alpha auf einen Blick
Typisch Generation Z: Work-Life-Separating
Typisch Generation Alpha: Work-Life-Balance
Was zeichnet die Generation Alpha in der Arbeit im Team aus?
- Technologieaffinität: Da die Generation Alpha in einer digitalen Welt aufwächst, ist sie sehr versiert im Umgang mit Technologie. Sie wird innovative Tools und Plattformen selbstverständlich und intuitiv nutzen, um effektiv mit ihren Teammitgliedern zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten.
- Kollaboration & Teamwork: Mitglieder der Generation Alpha haben eine starke Affinität zur Zusammenarbeit und legen großen Wert auf Teamwork. Sie arbeiten gerne in interdisziplinären Teams und entwickeln Ideen gemeinsam.
- Flexibilität & Anpassungsfähigkeit: Die Generation Alpha arbeiten im Team flexibel und kann sich schnell an neue Gegebenheiten anpassen. Dieses kann ihnen helfen, effizient in sich verändernden Teams und Arbeitsumgebungen zu agieren.
- Kreativität & Innovation: Die Generation Alpha zeigt eine starke Affinität zur Kreativität und Innovation. Sie bringen neue Ideen ein, um unkonventionelle Lösungsansätze zu verfolgen und traditionelle Arbeitsweisen herauszufordern.
- Offenheit für Vielfalt: Aufgrund ihrer Aufgeschlossenheit gegenüber verschiedenen Kulturen und Lebensweisen zeigt die Generation Alpha eine hohe Toleranz und Akzeptanz für Vielfalt. Sie kann dazu beitragen, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem jede:r geschätzt wird.
- Kommunikationsfähigkeiten: Durch ihre Erfahrung mit digitaler Kommunikation verfügen Mitglieder der Generation Alpha über ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten, sowohl online als auch offline. Sie drücken sich klar und deutlich aus, um Informationen effizient auszutauschen.
Welchen Anspruch hat die Generation Alpha an Arbeitgeber?
Die Generation Alpha wird bestimmte Erwartungen an die Arbeitswelt haben, wenn sie älter wird und in das Berufsleben eintritt. Was sollte hierbei beachtet werden?
Die Generation Alpha kann eine flexible Arbeitsumgebung erwarten, die es ihnen ermöglicht, Arbeit und Privatleben besser miteinander zu vereinbaren. Dieses kann Home-Office, flexible Arbeitszeitmodelle oder Teilzeitmöglichkeiten beinhalten. Auch eine Integration von ausgereifter und zukunftsträchtiger Technologie in den Arbeitsalltag kann erwartet werden, da sie mit Technologie aufgewachsen ist.
Des Weiteren -noch wichtiger als bei den Generationen zuvor- die Sinnhaftigkeit. Die Alphas werden Wert darauf legen, dass ihre Arbeit einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft hat. Sie könnten sich für Unternehmen interessieren, die soziale Verantwortung übernehmen und nachhaltige Praktiken fördern. Ebenso werden Diversität und Inklusion ein starkes Gewicht bei der Wahl des Arbeitgebers haben. In einer zunehmend diversen Welt kann erwartet werden, dass diese eine inklusive Kultur fördern und Chancengleichheit gewährleisten – und dieses auch ernsthaft umsetzen.
Neben einer gesunden Work-Life-Balance, bei der Unterstützung des Arbeitgebers zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie gefordert wird, stehen echte Weiterbildungsmöglichkeiten auf Platz 1. Generation Alpha kann -mehr noch als die Generationen zuvor- erwarten, dass ihnen Entwicklungschancen zum lebenslangen Lernen geboten werden.
Wie will Generation Alpha geführt werden?
Auch diese Erwartungen sind spekulativ. Dennoch geben sie einen Einblick in mögliche Vorstellungen darüber, wie die Generation Alpha geführt werden möchte. Es ist wichtig für Führungskräfte, diese Potenziale zu erkennen und entsprechend zu handeln, um deren Engagement und Motivation zu fördern.
- Mentoring und Coaching: Die Generation Alpha könnte Wert auf Mentoring und Coaching legen, um ihre persönliche und berufliche Entwicklung zu fördern. Sie könnte von Führungskräften erwarten, dass sie sie unterstützen, ihnen regelmäßig und konkret Feedback geben und sie bei der Erreichung ihrer Ziele, auch Zwischenziele, begleiten.
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Da die Generation Alpha flexibel ist und sich schnell an neue Situationen anpassen kann, könnte sie von ihren Führungskräften ähnliche Eigenschaften erwarten. Sie könnte es begrüßen, Vorgesetzte zu haben, die ebenso offen für Veränderungen sind und Bereitschaft zeigen, neue Wege zu gehen.
- Offene & ehrliche Kommunikation: Mitglieder der Generation Alpha sollten eine offene und transparente Kommunikation und auch regelmäßig konkretes Feedback von ihren Führungskräften erwarten, um ernsthaft an einem gemeinsamen Erreichen sinnvoller Ziele mitwirken zu können.
- Nochmals – Sinnstiftende Führung: Da die Generation Alpha oft ein starkes Bedürfnis nach Sinnhaftigkeit hat, könnte sie von ihren Führungskräften erwarten, dass sie eine klare Vision und transparente Mission vermitteln und sie dazu inspirieren, einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.
- Technologieaffinität: Mitglieder der Generation Alpha können von ihren Führungskräften erwarten, dass sie innovative Technologien nutzen, um effizienter zu arbeiten und diese nutzen, um mit ihnen in Kontakt zu treten.
Wer waren nochmal die Anderen?
Welche Vorurteile bestehen gegenüber Generation Alpha?
Ja, es gibt sie. Auch der Generation Alpha -noch gar nicht im Berufsleben angekommen- wird schon jetzt einiges nachgesagt. Hier ein kleiner Auszug:
- Technologieabhängigkeit: Ein häufiges Vorurteil gegenüber der Generation Alpha ist, dass sie zu stark von Technologie abhängig ist und Schwierigkeiten hat, ohne digitale Geräte zu funktionieren. Es wird daher angenommen, dass sie weniger soziale Fähigkeiten hat und weniger in der Lage ist, persönliche Beziehungen aufzubauen.
- Kurze Aufmerksamkeitsspanne: Weiter wird behauptet, die Generation Alpha habe eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne und könne sich schwer konzentrieren. Dieses führt zu dem Vorurteil, dass sie nicht in der Lage sein sollen, komplexe Aufgaben zu bewältigen oder langfristige Ziele zu verfolgen.
- Mangelnde soziale Kompetenz: Wie oben erwähnt, sollen die Alphas aufgrund ihrer starken Nutzung von Technologie und sozialen Medien Schwierigkeiten haben, persönliche Beziehungen aufzubauen und angemessen mit anderen zu interagieren. Dieses könnte dazu führen, dass sie als weniger empathisch oder kommunikativ angesehen werden.
- Übermäßiger Schutz: Ein weiteres Vorurteil ist, dass Eltern der Generation Alpha dazu neigen, ihre Kinder übermäßig zu schützen und ihnen keine Gelegenheit geben, selbstständig zu handeln und Neues eigenständig zu entdecken. Demnach verwöhnt und unselbstständig?
- Geringe Frustrationstoleranz: Ebenso hält sich hartnäckig, Generation Alpha habe eine geringe Frustrationstoleranz, werde schnell frustriert und ungeduldig, wenn Dinge nicht sofort nach ihren Wünschen verlaufen. Dieses führt zur Ansicht, sie seien nicht in der Lage, mit Herausforderungen umzugehen.
Alle gleich? Nein, natürlich nicht!
Bei allen Ausführungen zu Eigenschaften und Vorlieben führen wir uns bitte immer wieder vor Augen, dass die Kategorisierung -ja Stereotypisierung- nach Geburtsjahrgängen das ist, was es ist: eine Gruppierung nach gemeinsamen prägenden Erfahrungen.
Das heißt aber ebenso, dass sich jedes Mitglied der jeweiligen Generation -trotz ähnlicher Prägung- vollkommen unterschiedlich entwickelt, andere Erfahrungen macht und letztlich sogar ganz untypisch für seine Generation sein kann.
- Somit: Generalisierungen und Stereotypen im Allgemeinen geben uns eine Hilfestellung zur Einschätzung, ohne selbst aufwändig Informationen sammeln oder eigene Erfahrungen machen zu müssen. Sie stellen daher den Anfang der Urteilsbildung dar und laden ein, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Kategorie zu finden.