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Boris Kasper Progress Professionals Blog Generation X

Wer sind die Generation X und was hat sie zu dem gemacht?

Die Generation X, auch als „verlorene Generation“ bezeichnet, umfasst diejenigen Menschen, die in den Jahren zwischen 1965 und 1980 geboren wurden. Diese Generation steht oft im Schatten der vorherigen Generation der Babyboomer und der Nachfolgegeneration der Millennials. Die X hat einen einzigartigen Beitrag zur Gesellschaft geleistet und eine eigene Identität entwickelt – doch inwiefern?

Generation X: Eine Generation zwischen Tradition und Wandel

Was prägte sie?

Die Mitglieder der Generation X sind in einer Zeit des Wandels aufgewachsen. Sie haben den Übergang von traditionellen Werten zu modernen Technologien miterlebt und mussten sich anpassen. Die meisten von ihnen sind in einer Zeit ohne Internet und Mobiltelefone aufgewachsen, haben aber dennoch den Aufstieg des Internets und die Entwicklung neuer Technologien miterlebt.

Eine prägende Erfahrung für die Generation X war die wirtschaftliche Unsicherheit der 1970er und 1980er Jahre. Dies hat dazu geführt, dass die Mitglieder der Generation X früh gelernt haben, selbstständig zu sein und sich auf ihre eigenen Fähigkeiten zu verlassen.

Im Gegensatz zu den Babyboomern, die oft als idealistisch und rebellisch angesehen werden, wird die Generation X oft als pragmatisch und realistisch beschrieben. Sie sind geprägt von einer gewissen Skepsis gegenüber Institutionen und Autoritäten. Diese Skepsis kann auf ihre Erfahrungen mit politischen Skandalen wie Watergate oder wirtschaftlichen Krisen wie der Ölkrise zurückgeführt werden.

Die Mitglieder der X sind auch dafür bekannt, eine Work-Life-Balance anzustreben. Sie haben gesehen, wie ihre Eltern hart arbeiteten und dabei oft das Familienleben vernachlässigen mussten. Daher legen sie großen Wert darauf, Zeit mit ihren Familien zu verbringen und ein erfülltes Leben außerhalb der Arbeit zu führen.

  • Somit: Der Wandel von traditionellen Werten zu modernen Technologien und die wirtschaftliche Unsicherheit und ein Leben für die Arbeit machte die Generation X pragmatisch, realistisch und balanciert im Familienleben.

Die wichtigsten Unterschiede zu den Generationen Y und Z auf einen Blick

Typisch Generation Y: Work-Life-Blending

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Typisch Generation Z: Work-Life-Separating

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Was zeichnet die Generation X in der Arbeit im Team aus?

  • Unabhängigkeit: Generation X-Mitarbeitende schätzen ihre Unabhängigkeit und bevorzugen es oft, eigenständig zu arbeiten. Sie sind in der Regel selbstmotiviert und können gut eigenverantwortlich arbeiten.
  • Effizienz: Sie sind bekannt für ihre effiziente Arbeitsweise. Sie setzen klare Ziele und arbeiten hart daran, diese zu erreichen. Sie bevorzugen es, Aufgaben schnell und effektiv zu erledigen.
  • Pragmatismus: Die Generation X ist dafür bekannt, pragmatisch zu sein und Lösungen zu finden, die praktisch umsetzbar sind. Sie bringen oft einen realistischen Blickwinkel in das Team ein und können dabei helfen, unrealistische Erwartungen zu vermeiden.
  • Technologieaffinität: Obwohl sie nicht mit Technologie aufgewachsen sind – wie die nachfolgende Generation Y oder Z – haben viele Mitglieder der Generation X eine hohe Affinität zur Technologie entwickelt. Sie nutzen gerne digitale Tools und Kommunikationsmittel, um ihre Arbeit effizienter zu gestalten
  • Erfahrungsaustausch: Die Generation X bringt oft wertvolle Erfahrungen aus ihrer langjährigen Berufstätigkeit mit. Sie sind bereit, ihr Wissen mit anderen Teammitgliedern zu teilen und von deren Erfahrungen zu lernen.
  • Work-Life-Balance: Nochmals: Die Generation X legt Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance. Sie sind oft bestrebt, ihre Arbeit effizient zu erledigen, um genügend Zeit für ihr Privatleben zu haben. Sie können daher dazu beitragen, ein gesundes Arbeitsumfeld im Team zu fördern.

Wie führt Generation X?

Generation X-Vorgesetzte bevorzugen es oft, ihren Mitarbeitenden Autonomie zu gewähren und ihnen Verantwortung zu übertragen. Sie vertrauen darauf, dass sie eigenständig arbeiten können und wollen und unterstützen sie dabei, ihre Ziele zu erreichen.

Auch legen sie oft großen Wert auf Ergebnisse und setzen klare Ziele für ihr Team. Sie erwarten, dass Aufgaben effizient erledigt und die vereinbarten Ziele erreicht werden.

Obwohl sie nicht mit Technologie aufgewachsen, haben viele Generation X-Chefs und -chefinnen eine hohe Affinität zur Technologie entwickelt. Sie nutzen digitale Tools und Plattformen, um ihre Arbeit effizienter zu gestalten und um mit ihrem Team zu kommunizieren.

Da die X bereits langjährige Berufserfahrung hat, nutzen sie oft ihr Wissen und ihre Erfahrungen, um ihre Teammitglieder anzuleiten und zu unterstützen. Sie können wertvolle Ratschläge geben und helfen, Herausforderungen zu bewältigen.

Der Fokus auf die ausgewogene Work-Life-Balance kann helfen, auch für die Mitarbeitenden ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen, die Bedeutung von Freizeit anzuerkennen und private Zeit zu fördern.

In der Kommunikation bevorzugen Vorgesetzte der Generation X oft eine klare und direkte Art. Sie sind an nahe Kommunikation gewöhnt, persönliche Gespräche oder Telefonate zu führen, um Informationen auszutauschen oder Probleme zu lösen.

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Welche Vorurteile bestehen gegenüber der X?

Ja, es gibt sie. Auch der Generation X wird einiges nachgesagt. Hier ein kleiner Auszug:

  • Desinteresse an Technologie: Es wird angenommen, dass die Generation X weniger technikaffin ist als die nachfolgenden Generationen. Tatsächlich sind viele Mitglieder der X jedoch sehr versiert im Umgang mit Technologie und nutzen sie in ihrem beruflichen und privaten Leben.
  • Mangelnde Anpassungsfähigkeit: Es wird manchmal behauptet, dass die Generation X weniger flexibel und anpassungsfähig sei als jüngere Generationen. In Wahrheit haben viele Mitglieder der Generation X jedoch bewiesen, dass sie sich erfolgreich neuen Herausforderungen stellen können und Veränderungen akzeptieren.
  • Geringes Engagement: Weiter wird behauptet, dass die Generation X weniger engagiert und motiviert sei als andere Generationen. Tatsächlich sind viele Mitglieder der X hochmotiviert und engagiert in ihrer Arbeit, insbesondere wenn sie eine sinnvolle Aufgabe haben und ihre Fähigkeiten einsetzen können.
  • Konfliktvermeidung: Konflikten aus dem Weg gehen? Schwierigkeiten im Umgang mit unterschiedlichen Meinungen? Auch hier wird der Gen X nichts Freundliches nachgesagt. In Wirklichkeit sind viele Mitglieder der Generation X genauso in der Lage, konstruktive Diskussionen zu führen und Konflikte effektiv zu lösen wie alle anderen Generationen.
  • Geringe Teamorientierung: Auch nehmen einige an, dass die Generation X eher individualistisch ist und weniger Wert auf Teamarbeit legt. Auch hier sagen wir: Nonsens! Viele schätzen die Zusammenarbeit mit anderen, um gemeinsam(e) Ziele zu erreichen.

Alle gleich? Nein, natürlich nicht!

Bei allen Ausführungen zu Eigenschaften und Vorlieben führen wir uns bitte immer wieder vor Augen, dass die Kategorisierung -ja Stereotypisierung- nach Geburtsjahrgängen das ist, was es ist: eine Gruppierung nach gemeinsamen prägenden Erfahrungen.

Das heißt aber ebenso, dass sich jedes Mitglied der jeweiligen Generation -trotz ähnlicher Prägung- vollkommen unterschiedlich entwickelt, andere Erfahrungen macht und letztlich sogar ganz untypisch für seine Generation sein kann.

  • Somit: Generalisierungen und Stereotypen im Allgemeinen geben uns eine Hilfestellung zur Einschätzung, ohne selbst aufwändig Informationen sammeln oder eigene Erfahrungen machen zu müssen. Sie stellen daher den Anfang der Urteilsbildung dar und laden ein, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Kategorie zu finden.

Über den Autor Boris Kasper

Boris Kasper ist Diplom-Psychologe, Trainer und Coach, Change- und Business-4.0-Experte, Konflikt-Moderator und Mediator, Referent und Moderator. Oder kurz gesagt: Progress Professional – Profi für Fortschritt. Weil er mit seinem Team unternehmerischen, persönlichen und gemeinschaftlichen Fortschritt machbar macht.