Die neuen Jungen strömen auf den Arbeitsmarkt, längst hat das große Buhlen um die Gen Z begonnen. Und überall wird hin- und herpropagiert, wie das am besten gelingt. Schon macht sich Erleichterung breit, weil angeblich doch kein Leadership mehr erlernt ...
Weiter lesen ➜

Zum Autor Boris Kasper
Boris Kasper ist Diplom-Psychologe, Trainer und Coach, Change- und Business-4.0-Experte, Konflikt-Moderator und Mediator, Referent und Moderator. Oder kurz gesagt: Progress Professional – Profi für Fortschritt. Weil er mit seinem Team unternehmerischen, persönlichen und gemeinschaftlichen Fortschritt machbar macht.
Die größten Unterschiede zwischen Generation Y und Gen Z als Arbeitnehmende
Und wie Sie beide Generationen gewinnen und binden können
1. Haltung: Optimismus versus Realismus
Unterschiede zwischen Generation Y und Gen Z beginnen mit der Weltsicht
Die derzeit jüngste Arbeitnehmer-Gruppe ist die Generation Z. Auch sie wurde mit großer Wertschätzung erzogen, allerdings hat sich die Aufmerksamkeit ihrer Eltern zu einer Überfürsorglichkeit gesteigert – Stichwort Helikopter-Eltern. Während sie daheim also allzu gut behütet aufwuchsen, prägten sie von außen gleichzeitig die Bedrohungen von Klimawandel und Terror sowie auch sich wieder verhärtende und ausgrenzende politische und gesellschaftliche Agitation. Statt der glorreichen digitalen Auf- und Umbruchstimmung erlebten sie bereits die ersten Schattenseiten der Digitalisierung, auf den sie mit bewusstem Teilverzicht und einer teilweisen Rückbesinnung auf traditionelle Medien reagieren. Die Gen Z – sie hat erkannt, dass die versprochene digitale sowie auch die gesellschaftliche Teilhabe oftmals nur Illusion geblieben sind. Das hat sie zu äußerst kritischen Realisten gemacht. Ihre scharfe Weltsicht gemischt mit der überfürsorglichen Erziehungsprägung führt zu ihrem starken Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität.
2. Anspruch an Arbeitswelt: Work-Life-Blending versus Work-Life-Separating
Die Erwartung an gelebte Freizeit unterscheidet Generation Y und Gen Z wesentlich
Auch der Generation Z ist ihre lebenswerte Freizeit äußerst wichtig. Doch anders als die Generation Y möchte sie Freizeit nicht mal hier, mal dann zwischen der Arbeit erleben, sondern möglichst weit und klar von der Arbeitszeit abgrenzen: Die Gen Z möchte nicht flexibel arbeiten, sondern im Gegenteil zeitlich sowie inhaltlich strukturiert. Aus Work-Life-Blending macht sie ein striktes Work-Life-Separating. Von ihrem Arbeitsplatz erwarten sie darum eine klare Trennung von privatem Leben und Beruf sowie verbindliche Freizeit-Regelungen. Selbstverwirklichung sucht sie nicht im Arbeitsleben, dennoch soll auch für die Gen Z der Job zu ihren individuellen Fähigkeiten sowie Werten passen. Auch für sie spielt Sinnhaftigkeit eine große Rolle – nur möchte sie diesen Sinn im Job nicht zwingend selbst suchen, sondern nachvollziehbar erklärt bekommen.
3. Leistung und Motivation: Teilhabe versus Zuteilung
Ein anderer Wille nach Teilhabe gehört zu den Unterschieden zwischen Generation Y und Gen Z
Motivationstipps für die Generation Y
- Loben Sie die Generation Y regelmäßig, etablieren Sie eine positive Fehlerkultur
- Halten Sie Briefings kurz und Feedbacks möglichst breit, bestenfalls 360°
- Zeigen Sie Vision und Sinn auf, überlassen Sie ihnen die optimale Umsetzung
- Schaffen Sie eine persönliche Atmosphäre, ermöglichen Sie Tandem- und Team-Arbeit
Motivationstipps für die Gen Z
- Geben Sie der Generation Z statt überschwänglichem Lob realistische Rückmeldungen
- Ermöglichen Sie regelmäßige 360° Feedbacks mit wegweisenden Folgemaßnahmen
- Zeigen Sie nachvollziehbare Lösungswege auf, überlassen Sie die Jungen nicht sich selbst
- Etablieren Sie eine verlässliche Team-Kultur, in der Wort gehalten wird
4. Arbeitsmittel: Digitale Challenge versus analoge Effizienz
Während die Generation Y spielend lernt, schätzt die Gen Z den Ernst der Sache
Die Gen Z ist nicht per se weniger ehrgeizig oder gar humorlos. Sie möchte einfach nicht dauernd spielen und braucht auch keine Challenges, weil es ihr eben nicht so sehr um persönliche Verwirklichung im Arbeitsalltag geht. Sie weiß einen gewissen Ernst der Sache durchaus zu schätzen und ist auch mit selbigem dabei, wenn es ums Lernen und Weiterentwickeln geht. Darum scheut sie auch keine Abschlusstests oder Benotungssysteme: Die zeigen ihr eher deutlich, wo sie steht und was sie gezielt verbessern kann – das passt hervorragend zu ihrem Streben nach Effizienz und Klarheit. Auch die Gen Z ist als Digital Natives aufgewachsen, misstraut aber inzwischen einer totalen Digitalisierung. Das nächste Level darf für sie ruhig analog erreichbar sein – solange sie sich nicht langweilt oder unter Wert gefördert fühlt.
5. Arbeitsplatz: Großraumbüro versus eigener Rückzugsort
Auch die Erwartung an den Arbeitsort ist ein großer Unterschied zwischen Generation Y und Gen Z
Ginge es nun nur noch nach der Gen Z, müssten wohl in so manche Großraumbüros Trennwände eingezogen werden – denn statt wuseliger Kurzweg-Kommunikation schätzt sie ruhige Rückzugsorte. Am liebsten sind ihr tatsächlich eher heimelige kleine Büros, in denen sie effizient und ungestört arbeiten kann. Wenn die Gen Z kickern möchte, tut sie das eher in ihrer klar abgegrenzten Freizeit, Wohnzimmer-Atmosphäre möchte sie nach Feierabend in den eigenen vier Wänden erleben. Dabei grenzt sich auch die Gen Z nicht vom Team ab und braucht den Austausch, doch der sollte möglichst effizient gestaltet werden. Statt Lunch-Meetings mit Zeit zum Plaudern und Netzwerken mag sie kurze Zusammentreffen mit klarer Struktur und Zielsetzung. Home-Office kommt für sie nur im Notfall in Frage, digitale Vernetzung ist natürlich ok – analoge Lösungswege sind aber ebenso willkommen, wenn angebrachter. Weil sie sich selbst gerne zurückzieht, akzeptiert sie auch von ihrer Führungskraft eine gewisse Distanz zum Team: Solange sie gut organisiert weiß, was zu tun ist und andernfalls möglichst schnelle Lösungen bekommt.

Support für Recruiting und Bindung
Die wesentlichsten Unterschiede zwischen Generation Y und Gen Z auf einen Blick

Digitales Recruiting: online Nachwuchskräfte gewinnen
Nicht nur der Nachwuchskräfte-Mangel, sondern auch der zunehmend digitalisierte Alltag junger Arbeitnehmer-Generationen fordern jetzt neue Wege, um die begehrten Job-Kandidaten für Ihre Ausbildungsplätze und Vakanzen zu gewinnen. Digitales Recruiting ist das Zauberwort der Stunde: Zurecht – wenn Sie Strategie und ...
Weiter lesen ➜Erfolgreich Digital Natives recruiten
Innovativ ausgebildet, technisch und medial hoch versiert, absolut zukunftsfähig: Kein Wunder, dass sich nicht nur moderne Start-Ups, sondern auch traditionelle Unternehmen um die neue Arbeitnehmergeneration reißen: Mit Digital Natives im Team partizipieren Arbeitgeber an den Chancen der Arbeitswelt 4.0. Doch ...
Weiter lesen ➜